Unser Vermieter hat das Cockpit ohne Nase einer ausrangierten Boeing 737-300 irgendwo aufgetrieben. Der Transport allein auf dem Anhänger zu sich nach Hause muss wohl schon interessant gewesen sein, da ein Flugzeug auf der Strasse nichts alltägliches ist. Angefangen hat Ross dann mit dem Entfernen aller Leitungen. Dann musste der Rahmen hinten nachgebildet werden. Das erfolgte mit kurzen Metallstücken die er zusammengeschweisst hatte, damit es wieder stabilisierend den Bogen ergibt. Für die Nase wurden Styroporplatten zusammengeklebt und dann mit einem Gitter als Muster zu der Form abgeschliffen. Das muss wohl eine Riesensauerei gewesen sein. Ab diesem Zeitpunkt sind wir dann aus Deutschland angekommen. Die Nase wurde dann mit Glasfasermatten verstärkt, grundiert und an den vorderen Teil des Cockpits befestigt. Im nächsten Schritt wurden Muster für die Fenster aus Karton ausgeschnitten und das Plexiglas entsprechend zugeschnitten. Die Fenster wurden eingeklebt und mit Silikon abgedichtet. Mussten teilweise noch erwärmt werden, da sie nicht plan eingebaut werden konnten. Die seitlichen unteren Bleche wurden zugeschnitten und alles vernietet. Die Wand hinten wurde aus Holzplatten gemacht, aus 2 Teilen bei denen der Türausschnitt schon eingerechnet ist. Abdichtung hinten dann mit Abkantblechen und verklebt. Dann die Tür eingebaut. Um Frischluft reinzubekommen wurden kleine Gitter seitlich eingebaut. Dann noch weiche Schaumstoffmatten eingelegt, bevor dann der Teppich drüber gekommen ist. Nachdem dann das komplette Flugzeug abgeschliffen wurde kam die große Herausforderung es irgendwie aus der Garage zu befördern um es dann zu grundieren und lackieren. Mit verlängerten Gabeln und Ross‘ Traktor konnte das Cockpit angehoben werden und ganz langsam rückwärts aus der Garage gefahren werden. Nun konnte das Cockpit lackiert werden in den Originalfarben. Das ganze Cockpit wieder zurück in die Garage und auf die 3 provisorisch verschraubten Pfosten gesetzt. Cockpit war nun fertig und bereit für seinen ersten und letzten Flug zu seinem Zielflughafen: auf die Wiese am See mit direktem Blick darauf. Die Frage stellte sich wie wir es schaffen die 3 Metallpfosten genau an die Stelle unten an dem Hang einzubetonieren wo letztendlich sein sollte. Ross hatte ein Dreieck zusammengeschweißt aus Metallschienen und an jeder Ecke ein Loch gebohrt. Zur weiteren Vorbereitung wurden Metallplatten auf die Metallpfosten geschweißt mit jeweils 3 Bolzen auf der Mitte. Zinkspray gegen Rost um nun mit dem Muster genau die Stelle zu markieren für die Löcher am Boden wo das Cockpit genau sein sollte. An der Stelle war ein Busch. Den haben wir dann mit dem Traktor und einer Kette einfach rausgerissen aus dem Boden. Wir haben das Metallmuster auf der hinteren Seite aufgelegt und die vordere Seite soweit angehoben dass sie im Wasser lag. Die Spitze vorne nach unten gelotet und mit Markierungsspray den Lochmittelpunkt am Boden markiert. Abends kam dann noch Ross‘ Nachbar Mark mit seinem kleinen Bagger und dem Schneckenbohrer worauf wir die 3 Löcher in den Boden graben konnten. Die hinteren 2 Löcher waren nur ein Meter tief das vordere Loch ein 1,70m. Dann noch den Dreck weggeschaufelt und weiter ging es am nächsten Tag mit dem Positionieren und Befestigen der 3 Pfosten als Vorbereitung für das Einbetonieren. Wir hatten dazu Kieselsteine geholt um ein wenig die Pfosten wieder höher zu setzen und einen besseren Untergrund zu bekommen. Dann die 3 Pfosten eingesetzt mit Klammern an Holz Verstrebungen befestigt und entsprechend austariert und ins Wasser gesetzt. Dann ging es weiter die Löcher mit Beton zu füllen. Wir haben zirka 40 Schubkarren Beton mit einem kleinen Mischer benötigt um die 3 Löcher zu füllen. Am nächsten Tag, also 24 Stunden später, ging es dann los das Cockpit auf seine Reise zu schicken zu seinem finalen Standort Wir hatten uns den Abend zuvor sämtliche Gedanken gemacht wie dies am besten erfolgen könnte da das Gelände doch sehr abschüssig und steil ist und die langen Gabeln vom Traktor sich leicht nach links und rechts verschieben lassen. Wir haben dazu unter dem Cockpit, nachdem wir die Gabeln langsam eingefahren hatten, links und rechts von der Gabel lange Holzlatten angeschraubt wie eine Spur beim Ski Weitsprung. Dann ging es los rückwärts aus der Garage, um das Wohnhaus herum, mit 0,8 km/h ganz langsam den Hang hinunter. Per Headset konnten Ross und ich kommunizieren um entsprechend die Gabel nach oben oder in einen anderen Winkel zu bekommen als Ausgleich für den Hang. Wir kamen dem Ziel immer näher, unser Herz raste, und als wir final vor den Pfosten standen ging es nun darum die 3 Metallplatten der Pfosten genau zu treffen. Dies hat ein Weilchen gedauert, weil es mit dem Traktor nur vorwärts und rückwärts ging und man die Gabeln nicht links und rechts verschieben konnte. Zumal war das Gelände dort auch abschüssig wir haben es dann geschafft die 3 Pfosten zu treffen. Yeeees – geschafft! Mit einem Spanngurt konnten wir die vordere Auflagefläche des Cockpits noch besser mittig auf den Pfosten platzieren, final noch mit Schrauben und Muttern befestigt – fertig. Das Cockpit stand an seiner Stelle wir waren happy und haben unsere großen Tag mit einem tollen Barbecue und Bier beendet.

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